Epigallocatechin-3-Gallat ist ein wirksamer natürlicher Hemmer der Fettsäure-Synthase in intakten Zellen und induziert selektiv Apoptose in Prostatakrebszellen
Brusselmans K, De Schrijver E, Heyns W, Verhoeven G, Swinnen JV.
Laboratorium für Experimentelle Medizin und Endokrinologie, Abteilung für Entwicklungsbiologie, Gasthuisberg, Katholische Universität von Leuven, Leuven, Belgien.
Chemische Hemmer der Fettsäure-Synthase (FAS) hemmen das Wachstum und verursachen Apoptose bei verschiedenen Krebszelllinien in vitro und bei Transplantationen körperfremden Tumorgewebes in vivo. Vor kurzem zeigte sich, dass der Bestandteil des grünen Tees Epigallocatechin-3-Gallat (EGCG) als ein natürlicher Hemmer der FAS in Hühnerleberextrakten wirkt.
Wir untersuchten, ob EGCG die FAS-Aktivität in Prostatakrebs-Zellkulturen hemmt und wie diese Hemmung die Fettsynthese in der Zelle, die Zellproliferation und die Lebensfähigkeit der Zelle beeinflusst. Die hohe FAS-Aktivität in LNCaP-Zellen wurden dosisabhängig von EGCG gehemmt. Gleichzeitig erfolgte eine Verringerung der Fettsynthese, eine Hemmung des Zellwachstums und eine Auslösung der Apoptose. Im Gegensatz dazu hatte Epicatechin (EC), eine andere eng mit EGCG verwandte polyphenolische Verbindung des grünen Tees, die die FAS nicht hemmt, keine Wirkung auf das Wachstum oder die Lebensfähigkeit von LNCaP-Zellen. Die Behandlung von nicht-Tumorzellen mit niedriger FAS-Aktivität (Fibroblasten) mit EGCG führte zu einer Verringerung der Wachstumsrate, jedoch nicht zur Auslösung der Apoptose. Diese Daten zeigen, dass EGCG die FAS-Aktivität ebenso wirksam wie die derzeit bekannten synthetischen Hemmer blockiert und selektiv Apoptose bei LNCaP-Zellen, jedoch nicht bei nicht-tumoralen Fibroblasten auslöst. Diese Erkenntnisse begründen EGCG als einen leistungsfähigen natürlichen Hemmer von FAS in intakten Zellen und stärken die molekulare Grundlage für die Verwendung von EGCG als chemopräventives und therapeutisches antineoplastisches Mittel. Anm.:
Apoptose = Funktion der Zelle, programmierter Zelltod, um nicht mehr funktionsfähige,
nicht mehr benötigte oder kranke Zellen zu entfernen;
Neoplasie = Neubildung von Gewebe, die auf einer Störung oder dem Verlust der
Wachstumsregulation beruht |